Fundstück von Harold Bloom

Reading well is one of the great pleasures that solitude can afford you, because it is, at least in my experience, the most healing of pleasures. It returns you to otherness, whether in yourself or in friends, or in those who may become friends. Imaginative literature is otherness, and as such alleviates loneliness. We read not only because we cannot know enough people, but because friendship is so vulnerable, so likely to diminish or disappear, overcome by space, time, imperfect sympathies, and all the sorrows of familial and passional life.

Harold Bloom: How to read and why (2000)

In der deutschen Übersetzung von Angelika Schweikhart

Das richtige Lesen ist eines der großen Vergnügungen des Alleinseins, denn es ist meiner Erfahrung nach das heilsamste Vergnügen. Es gibt den Zustand des Andersseins wieder, sei es in einem selbst oder in Freunden oder jenen, die zu Freunden werden können. Die imaginative Literatur bedeutet Anderssein und mildert als solche die Einsamkeit. Wir lesen nicht nur, weil wir nicht genug Menschen kennen können, sondern auch weil die Freundschaft so verletzlich ist, weil es so wahrscheinlich ist, dass sie abnimmt oder schwindet, bezwungen durch Raum, Zeit, unvollkommene Sympathien und all die Sorgen des Familien- und Liebeslebens.

Autor: buchpost

- mein buchregal: schon lange ein gegengewicht zu beruf und engstirnigkeit - ziele: horizont weiten, mich vergnügen und das wichtige behalten

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