Liebeserklärung an einen Großvater
Meiner hieß Karl, er war mittelgroß und genauso kräftig, wie er aussah. Er trug den Kopf sehr gerade, die Wirbelsäule auch, und er hatte einen großen Mund mit vielen Zähnen; er hatte sie noch alle 32, als er mit 81 Jahren Selbstmord machte. Sein Jähzorn war das Schönste an ihm, erstens weil er sich nie gegen mich richtete und weil er so wild und rasch kam, wie er verging, und wenn vergangen, wurde sein Gesicht warm wie ein Dorfteich in der Sommersonne und seine Bewegungen verlegen und einem fischenden Bären gleich.
Mit diesen Sätzen beginnt Der geschenkte Gaul (1970) von Hildegard Knef.
😉
So, jetzt habe schon zum 3. Mal „Frühstück von Hildegard Knef“ gelesen. Was sagt das nun über mich aus? Ich bin definitiv unterzuckert…! 😄
Ja, das deutet wohl auf heftigen Frühstückshunger hin 🙂