Die meisten Menschen sind, selbst in unserm verhältnismäßig freien Land, aus lauter Unwissenheit und Irrtum so sehr durch die unnatürliche, überflüssige, grobe Arbeit für das Leben in Anspruch genommen, daß seine edleren Früchte von ihnen nicht gepflückt werden können. Von der anstrengenden Arbeit sind ihre Finger zu plump geworden und zittern zu sehr. Tatsächlich hat der arbeitende Mensch Tag für Tag keine Muße zu einer wahren Ganzheit; er kann die Zeit nicht aufbringen, die menschlichsten Beziehungen zu den Menschen zu unterhalten; seine Arbeit würde auf dem Markte im Wert sinken, und er hat keine Zeit, etwas anderes zu sein als eine Maschine. Wie kann derjenige viel an seine Unwissenheit denken – und er muß es tun, wenn er vorwärtsschreiten will -, der so oft von dem, was er weiß, Gebrauch zu machen hat? (S. 25)
H. D. Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern (1854)
Okay, meine Hände zittern nicht vor lauter Arbeit, weil Bürojob, aber vieles kann ich unterschreiben – Frohe Pfingsten
Danke, mir gefiel beim Wiederlesen gerade besonders der Gedanke, dass wir auch Zeit brauchen, an unsere Unwissenheit zu denken … Auch dir frohe Pfingsten!
Ohoh … ich bin derzeit dermaßen im Entspannungsmodus, was auch immer gut ist für meine Mitmenschen, dass ich dieses Zitat eigentlich gar nicht lesen dürfte, sonst bestünde die Gefahr, dass mein Büro mich nicht mehr wiedersieht …
Dann genieße die Entspannung und nimm etwas mit davon, wenn du wieder ins Büro gehst 🙂
Danke für dieses tolle Fundstück, das ich gerne auf meiner Blogwanderung ( Wanderung durch die Welt der Bücherblogs) verlinken möchte
Liebe Grüße
Daniela
Freut mich, wenn ich dich damit auf Thoreau neugierig machen konnte. LG, Anna